Mirela Halitzki
Bildkunst. Wortkunst.



HOME BODY.
Ich spüre um mich ein großes Vakuum, das ich füllen muss, als Antwort auf die Enge, die ich empfinde und der ich zu entkomme versuche. Ich gestalte viel um dem übermäßigen Nachdenken zu entkommen und den flüchtigen Moment gehen zu lassen, ohne seiner Berührung zu entgehen. Das Visuelle ist für mich mehr als nur das gegenständig Sichtbare, sondern etwas das die Seele berührt.
Aufgrund eines durch Bilder geprägten Denkens und einer dauerhaften emotionalen Überflutung erlebe ich in meinem Raum das Dilemma der Rastlosigkeit. Meine Handlungen sind rein intuitiv, ich bin gleichzeitig selbst bewegt oder befinde mich ständig in Bewegung. Ich tendiere dazu mich um mich selbst zu drehen. Meine Welt scheint sich zu drehen, so dass die Realität sich verändert aber nicht aus dem Augenwinkel verschwindet. Alles findet auf der Stelle statt, wo ein Gedanke mich mehr erfasst als es der reale Kontext erlaubt. So habe ich als Kind das Alphabet gelernt, indem ich mich zu drehen begann und die Welt um mich zu vergessen wusste. Der Welt zu begegnen kann anstrengend sein, wenn man sich vornimmt, sich nützlich zu machen und nicht wegzuschauen, wenn es schwierig wird. Ich verspüre einen Lebenshunger, der mich in die Kreativität treibt. Immer im heute, weil das Morgen mir zu nebulös erscheint. Grenzen halten mich nicht aus. Wenn ich überzeugt bin, gehe ich in die Konfrontation und meine Schritte gewinnen an Weite.
Ich lebe im einen ständigen Wiederspruch: meine Affinität zur Sprache und gleichzeitig bin ich ein Antitalent im Gebrauch. Die Körpersprache finde ich das ehrlichste Wahrnehmungssignal, das ich im kommunikativen Raum kenne. Ich muss zeichnen, Formen entwerfen um darin Emotionen verfrachten zu können. Jede Unsicherheit fordert körperlichen Schmerz, denn ich muss mein Gefühl orten. Das Prinzipiengerüst ist das stabilste von allem was mich aufrecht hält und meine körperliche Haltung bewahrt. Reflektieren ist eine dauerhafte Aufgabe. Mich zu sehr zu mögen erlaube ich mir zu selten, obwohl die Leichtigkeit des Seins mir bekannt und verführerisch ist.
Ich will viel wissen, denn Fragen sind der Antrieb einer Dynamik, die meine Neugier vorantreibt. Ich erlaube mir keine Gedächtnislücken, aber die Fantasie erlaubt mir überall zu sein ohne körperlich an etwas teilnehmen zu müssen. Realitätsfern baue ich Schlösser aus imaginären Linien, die jederzeit ins Nichts stürzen können.
Meine Stärke ist das emotionale Gedächtnis, das mich immer an die Erinnerungen fesselt. Richtig frei fühle ich mich nicht. Mein Körper hat immer die Gravitationskraft anzuerkennen, die Fesselung an die Realität spüre ich als rationalen Hieb. Die Rationalität zügelt meine Gefühle. Ich kann mich mit Abstand selbst betrachten, als wäre ich ein Aeronaut auf einer weltenfernen Reise.
Ich folge dem Licht, dem Schatten und einem leisen Gefühl von körperlichem Empfinden, das zu schnell verschwindet und sich dem Gedankenstrom willenlos ergibt. Ein Wort, eine Erinnerung, ein Farbfragment und ich kann sofort ins Nirgendwo reisen. Nichts fasziniert mich mehr als dieser Gedankensog, der dazu führt, dass ich jegliche körperliche Wahrnehmungsfähigkeit verliere. Manche Menschen kommen schon auf die Welt mit einer Tendenz zur Analytik und dem Gefühl, ständig Monolog führen zu müssen um im Dialog zu bleiben.


Ich bin ein Ästhet. Körperlich folge ich auch wie viele andere, abseits der Realität, ein Schönheitsideal. Selbstkritisch, leistungsdefiniert und eine Perfektionistin die scheitert und das als faszinierend empfindet. Scheitern lehrt Demut und treibt dazu an sich zu beweisen und entwicklungsfähig zu sein.
Ich bin ein Industriekind geworden, das liefert was das Tempo der Schnelllebigkeit verlangt und einen Kampf um Anerkennung in der Gesellschaft führt und einem Schönheitsideal nacheifert. Dieses Gefühl würde ich gerne abschalten um ein Zuhause in mir zu finden. Die Schönheit wird sichtbar, wo der Mensch anfängt er selbst zu sein.
Kunst erlaubt es uns differenzierter wahrzunehmen. Nicht nur das schöne Bild von der Welt, dass die Welt uns aufdrängt, sondern das Bild aus der Auseinandersetzung mit dem Zeitgeist zählt. Schönheit kann auch in der Tiefe liegen, wie bei enttäuschten Hoffnungen. Ich kenne keine bessere Reifung als einen Kampf um die Existenz, um die Wahrnehmung des leisesten Hoffnungsschimmers, der eine Rettung bedeutet könnte. Wir können lernen, ehrlicher über die Realität zu reden.
Es gibt viele Alternativwelten. In der Fantasie folgen die Dinge andere Regeln. In der Realität verlieren die Träume an Kraft. Der Ort, wo ich mich am liebsten aufhalte, ist in meiner Arbeit sichtbar. Ich zeichne am liebsten Körper, das ist aus einem Gefühl vom Berührungshunger mit der Welt entstanden. Zwischen Ehrgeiz und Schüchternheit zu pendeln ist ein mir vertrautes Dilemma sowie zwischen der Sehnsucht nach mehr Nähe und der Angst davor. Nähe verwandelt sich schnell in einen Anspruch. Nähe verpflichtet.
Zeichnen hat für mich die Bedeutung eines siebten Sinns, der es mir ermöglicht, das Erlebte in Metaphern zu verwandeln, so dass die Kommunikation noch besteht, auch wenn sie teilweise verschlüsselt ist. Kunst muss gelebt und geliebt sein, so dass ihre Ästhetik mit einem tiefen Gefühl der Lebendigkeit atmen kann. Meinem Körper bin ich näher als jeglichem Werk eines Meisters. Meine Arbeiten, eine begehbare Wand zwischen meine Hochsensibilität und der flammenden Welt, die eine Faszination auf mich ausübt. Die Welt ist für mich wie eine unerfüllte Liebe, die ich nicht aufgeben will.
In dieser besonderen Zeit, die soziale Distanz verlangt, fällt die eigene Achtsamkeit, wie ein Lichtprojektor auf einer verlassenen Bühne, auf einen selbst. Die ständigen, zur Normalität gewordene Kompensationsversuche werden aufgedeckt. Alles ist in dieser Welt miteinander verknüpft und möglich, alles ist voller Alternativen und doch können die Selbstzweifel, der Erwartungsdruck und der Versuch der Selbstoptimierung zu innerlichen Blockaden führen, oder auch zu Sehnsüchten, die an uns zehren, wir aber nicht stillen können. Selbstironie kann helfen, wenn die Linie zu der Selbstliebe verschwimmt.
Viel von meiner künstlerischen Arbeit dreht sich um ein körperliches Gefühl, das ich zu finden versuche, um meine eigene Existent zu bestätigen. Es ist ein Gefühl, das immer wieder fast verloren geht und der Kampf um den Erhalt ist vielleicht sinnlos. Nichts zu tun wäre auch eine Möglichkeit, aber sie ist zu einfach für einen rastlosen Geist.
Frau sein und Grips haben, ein Lebensmodell für heute und immer.



Eine Geschichte folgt nicht nur den Stationen, die ihr vorgelegt sind, sie braucht das Improvisationstalent und möglich viele gedankliche Verknüpfungen. Wenn ein Ton verrutscht, ein Wort kratzt, wenn die Worte zurückbleiben hinter dem, was sie sagen wollen, ist die Geschichte noch lange nicht gescheitert.

Solange sie die wörtliche Kompetenz in Nonverbale umwandelt und dem Kopfkino Bilder zukommen lässt, verwandelt sie sich in einer Bildergeschichte. Wenn sie die Konsistenz hat in den Spannungsmomenten nicht eingeklemmt zu wirken, sodass sie die Verbundenheit nicht verlieren, hat sie eine realistische Chance, zu einer guten Geschichte zu werden.

Lass uns gemeinsam die Bilder betrachten, die aus dem Blick einem Menschen entstanden sind, der sich zur Aufgabe gemacht hat, zu erzählen. Das Leben vorwärts und rückwärts sehen, auf kleine Details achten, ein leise, aber tiefer Gedankenblitz um die Ecke entdecken, ein leises Lächeln zaubern in einen Gesicht das meist reflexiv wirkt.

Mirela Halitzki


 

 


 



 LOVE NATURE




Meinung & Debatte / Ich bin...einfach nur Mensch


Ein Haus der Kulturen - wir bauen das Haus, über die Schwelle der Unterschiede hinweg zu treten. Außen und innen - der Passierschein soll kein Rätsel sein. Die Tür des Hauses ist offen. Das Denken soll nicht draußen warten müssen, die großen Räume vermittelt die Leere, die wir füllen müssen, um uns nicht verloren zu fühlen. Mit Leben füllen wir die Räume, uns einander nähern, mit etwas Mut zur Begegnung wird die Kultur des Hauses gestärkt. Die Bewahrung der Werte - wandlungsfähig sein und mit der Zeit zu gehen. Um die Musik zu fühlen, sie erklingen zu lassen, stimuliert sie die Sinne. Die Tastatur der menschlichen Emotionalität macht keine Fehler an unterschiedlichen Orten der Welt; nur die Töne klingen unterschiedlich, denn sie tanzen mit dem Tempo der Musikgenre. Es lebt die Vielfalt. Die Seelenarbeit der Menschen staffiert die Kultur neu aus. Die Angst vor dem Unbekannten produziert mehr Leere und Distanz. Leere Räume produzieren noch mehr leere Räume. Das Leben passiert überall, durch die Kommunikation mehr Einblicke gibt. Es geht darum, Respekt für die Unterschiede zu erlernen. Wir sind allesamt Zeitzeugen, haben verschiedene Blickwinkel auf die zahlreichen Geschichten. Auf derselben Tonleiter spielt die Musik Konzerte auch auf der anderen Hälfte der Erdkugel, obwohl die Sonne, dort, die Zeit unterschiedlich verschiebt.


Mensch
Manchmal ist die Welt zu klein, um so viele Inhalte in sich zu tragen. Platzt. Trotzt in ihrer Leiblichkeit wie eine Skulptur von Niki de Saint Phalle. Lacht skurrile Töne. Manchmal ist die Welt zu großflächig, macht mich unsicher, weiß nicht wie und wo. Wozu gibt es heute noch auf dem vergilbten Papier längst vergessene Landkarten mit nicht mehr gültigen Koordinaten. Manchmal sind die Menschen dürr, wie der Hungerkünstler auf einem Berg der Bedürfnisse sitzend. Jeder Biss, ein Gedanke. Der folgende Biss, ein Biss in die eigene Körperlichkeit. Ein Mensch wie ein gebissener Apfel, ein Befund, der die Existenz geistigen Nahrungsbedarfs bestätigt und potenziert. Ein Mensch, der wenig atmet, weigert sich auseinander zu gehen, lässt den anderen seine Brotscheibe verteilen. Strichelt. Oder lebt seine eigene Ästhetik, ohne sich überhaupt wahrzunehmen. Ein Mensch der nur aus einem Geflecht aus Emotionen besteht, aus empirischen Daten. Aber auch jemand, der sich auf den Weg macht, um die Zukunft zu gestalten. Jeder soll einen Schritt zu den anderen machen und von dem eigenen Einmauern sich befreien. Ein Weg zu teilen ermöglicht die Begegnung. Auch die Begegnung mit
dem anderen, der dir Fremd erscheint, obwohl nur dein Spiegelbild ist.








Begegnung in einer Welt, die Anderssein nicht duldet.
Der Fremde zahlt den Preis, den er der Welt nicht schuldet.


Frage des Selbst

Leute können, Leute wollen.
Abgesehen von der Absicht, was zu wollen ohne zu können.
Was bleibt mir, außer am Morgen zu verschwinden?
Mehr im Schatten als im Licht.
Von dem riesengroßen Kuchen, den das Leben vor nur führt,
beißen die Großen mit Genuss.
Krümelchen für kleine Vögel. Kaum Gesang.
Der Hunger schnürt die Hoffnung.
Etwas wollen und nicht können.
Etwas glauben zu verstehen, abgesehen von der Absicht,
weites helles Licht zu sehen, was bleibt mir im Leben übrig?
Koffer packen, einfach gehen.




Einfach nur Mensch sein. Ein Mensch ist, was er denkt, was er fühlt, was er sich erträumt.
Der Mensch ist komplex, alles andere, als einfach. Alpha-Beta-Gamma-Menschen, kontrovers und doch alle im Kern voller Sehnsucht nach Liebe, nach der natürlichen Berührung, nach Erkenntnis des Guten in der voll getackerten Betriebsamkeit des überlebens-vollendeten Naturells. Lebensgier, Neugier, Gier nach Anerkennung, nach nützlichem Wissen, süchtig auf Informationen, auf mehr Geschwindigkeit - am Ende abgebrannt, am Zeitgeist erkrankt. Der Mensch wird mit der Gewalt des Gesetzten gelotst, für einen guten Zweck gebogen, geformt, der Preis des Lobes entzogen. Ein Mensch beruht auf eine Empfindlichkeit. Auch eine Rennmaschine kollidiert auf der Rennstrecke, an der Geschwindigkeit scheitert.

 

Geschwindigkeit der Tonart
Mal kurz der Erlaubnis holen, impulsiv und egoistisch zu sein, der moralische Kompass nach dem eigenen Regeln drehen, so wendet sich die Dramaturgie des Schicksals. Vorschnell werden neue Schlagzeile wie von Geisterhand auf die Tastatur getippt - nach dem Regeln der Marketingstrategie, ein Highlight-Event jagt das nächste. Das Feier des Selbst ist schnell vorüber, die feierliche Stimmung wirkt verblasst. Die Aftershow ist vorbei, zivilisiert verlässt der Mensch für einen Augenblick die leere Kampfarena. Noch kurz vor dem Einschlafen werden die Nachrichten gecheckt, die WhatsApp laufen wie Reklamen auf dem auf gekratztem Display, Emojis springen Ping-Pong. Noch mal kurz der Welt Hallo sagen, Adieu, ich komme morgen wieder, womöglich glücklich, trefe dich auf Instagram.



Denken ist wahrer Luxus.
Am Sonntagmorgen liegen die Infos auf der Straße, die Zeitung von gestern ist zerknüllt und durchnässt, die expressive Stimmung, verschwunden. Berichte, frontal mit einem Fußtritt konfrontiert, stempeln auf dem nassen Asphalt. Die Werbeplakate sind zerrissen, die Zwischenzeilen abrupt beendet, die Farbfetzen, rebellisch, sind immer noch in Dispute verstrickt. Papierverschwendung? denke ich, Sonnenhut aus Zeitungspapier, ich warte auf dem Sommer. Ein wertvoller Versuch starte, die Zeitlücke mit Modezeichnungen zu überbrücken, als Lesezeichen zwischen den existenziellen Nöten. Wie Figurinen laufen die Menschen ihren Impulsen nach, kippen die Ernsthaftigkeit. Fast maschinell verlassen sie die überdachte Haltestelle in seltsamer Bewegung. Die Leichtigkeit des Seins verweilt im Arc De Triomphe. Einfach… nur Mensch sein. Die Großartigkeit der Spezies Homo Sapiens ist preisgekrönt und  landet auf dem Podium der Diskussion um den Gutmenschen. Im Hintergrund laufen die Algorithmen Amok, suchend nach dem perfekten Körper, vom perfekten Denkapparat gesteuert. Der Integrierte macht einen Charaktersprung ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten, ein Kopfsprung mit ungewisser Ausgangsposition.



Manifest
Die Ruhe nach dem Saharasturm zieht mit sich eine Karawane der Kunst.
In die Stadt der Wünsche kehrt die farbige Lebendigkeit zurück.
Weit über das Limit sind die Straßen überfüllt, spontan angesetzt ist ein Tag der Museen. Wie aus einem Hut gezaubert, multipliziert sich die Vielfältigkeit des Könnens, Farben spielen Pirouette, Aquarelle gibts an jeder Straßenecken zu sehen. Die Tür des Ateliers wird abmontiert und Gespräche warten im Türrahmen. Im Botanische Garten wird mondän Vernissage-Party gemacht. Lauter wird die akustische Kulisse der Demos am Freitag. Die Symbolik des Klimaschutz lebt in den kreativen Plakaten des Friedens. Der Jugend redet mit, denkt laut, gestaltet leidenschaftlich die Welt. Allseits gefeiert, ein neues Bansky schmückt die kahle Mauer und textet. Das Konstante im Galeriebetrieb ist das Lob des Kurators. Ein Händedruck, und weiter gereicht wird das Ding, ein Falter aus Glas, ein neues Werk in der Schau - es lebe der Verriss, kommerzielle Zwecke werden laut. Subtil verschwindet eine Skulptur, um die Ecke auf eigenen Füßen läuft, hinterlässt ein leeres Podest, und du denkst, eine neue Idee kündigt sich an. Claude-Monet-Malerei wird mit dem iPhone gespeichert, ein Klingelton unterbricht die Massenschau, ein Salut auf den technischen Fortschritt! Das Leben kommt unerwartet, eine Video-Collage aus dem Moment des Glücks entsteht. Ein Blumenmädchen, in eine düstere Landschaft platziert, erwartet Applausrituale. Wolkenkratzer sind in der Collage keine Sensation mehr, alternativ angeboten, ist die Wanderung auf der Treppenlandschaft. Mehr Grün, mehr Fotosynthese - mutig, in Violett, geht die Sonne unter, die Ruhe und  Nachdenklichkeit nach dem Saharasturm mit sich zieht. Die Stimme des Protestes wird nicht leise.

 


Bildung braucht Persönlichkeit. Kultur braucht Vielfalt.

Man definiert sich in einem Kontext und wenn dieser unstimmig ist, ist das Definieren des Individuums schwierig, weil der Mensch, auch in seinem Alleingang, ein soziales Wesen ist. Die Toleranz müssen wir alle jeden Tag neu lernen, auch den Mut immer neu anfangen zu können, gerade weil oft die Realität ihr eigene Regie führt. Fremd sein ist eine perspektivische Frage, man ist irgendwie immer für irgendjemand fremd, die Identität immer dazwischen. Wenn jemanden seine Heimat verlässt, muss man dieses Loslassen beim Gehen auch überwinden. Und das ist auch nur möglich in einer Kultur der Akzeptanz.


ICH BIN…EINFACH NUR MENSCH

Positionen FÜR die Vielfalt

Ausstellung vom 4. - 28. Juli 2019

Ausstellungsort:
Kunst Stuttgart International e.V.
Schmalzstraße 4
71229 Leonberg (Altstadt)

 

Am Himmelsrand hängen zwei Miniatur-Wolken an einem fast unsichtbaren Faden, treiben daran ein ikarisches Spiel. Ich hänge meinen Gedanken nach. Ein Gefühl von Verlust spüre, von meiner Heimat träume, von einem leichten, frischen Wind, der die geordneten Birkenbäume am Ortsrand zerzaust. Am Himmel flackert plötzlich eine Art Licht, das nur die Enthusiasten kennen - das Ikarus-Licht. Ich träume vom Fliegen, von einer Welt, die bereit ist ihre Offenheit nicht nur vorzuschreiben, sondern auch sie zu leben. Eine Welt wo zuerst der Charakter eines Menschen sein Niveau ausmacht und sein Lebensraum zu einem Ort freigibt, der seine Ideale zulässt.

 


Gedanken voller Zuversicht müssen in sich federn. Wie ein blinder Passagier kreuzt sich meine Denkweise mit der allgemeinen Denk-Art. In der Quadratur der künstlerischen Haltung harren die Linien legitim, nicht in den gleichen Mustern, sondern verschlingen sich in immer neuen Konstellationen. Die komplizierte Fantasie-Kontingente brechen ab mit dem intuitiven Versuch, impulsive Verständigungsmöglichkeiten für sich zu beanspruchen. Wie Pellets, vom heißen Feuer-Sog Sog verschluckt, flimmert die Farbe, dekonstruiert die alte übliche Ordnungsstruktur des Blattes. Hier und dort bröckelt die oberste Schicht, Risse entstehen in der vorgegebenen Struktur. Kratzer beleben den eigenen Regenerationsversuch des Altbaus. Die Gedanken wohnen immer noch in ihrem Elternhause, wo an den Wänden die Erinnerungen hängen wie alter Weihnachtsschmuck aus Glas; und obwohl sie verblasst und porös sind durch den Angriff der Zeit, noch mehr zerbrechlich, sind sie immer noch glanzvoll und edel. Rand-Gedanken spielen Ping-Pong, aus ihren engen Kreisen sich befreien. Erneut kollidiert die mathematische Formel des Glücks, verhindert den automatisch-gestarteten Defragmentierungsprozess. Das Leben ist nur als Summe zu begreifen. Die Zeilen betreten möglicherweise eine Grenzzone, ihre Kompetenz überspringt die erwartete Darstellungsform; heute werden keine Romane geschrieben. Jetzt dominiert noch die Form, bevor der Inhalt von seinem Veto profitiert und Wiederspruch einlegt-ohne überheblich zu wirken.

 

Schiffbruch
Immer weiter hinaus aufs Meer treiben Wellen ihr laute Spiele.
Himmelweit am Horizont distanziert sich nur die Weite des in die Länge gezogenen Blickes, Abschied nimmt von der weltlichen Idylle, neue Horizonte mit gewagtem Schritt erreicht.
Sich die Frage stellt, ob die Zeit es wert war, auszuhalten,
wohin mit dem Ballast, der keinen belasten soll,
warum immer ungewollt Nebenprodukte entstehen,
warum die Last immer größer geworden ist?
Ungewollt häuft sich immer mehr der Abfall,
ungehört bleibt die Absicht des Guten.
Weltraummüll hortet eine Unmenge Schweigen.
Schlag auf Schlag hallt etappen-mäßig die Erfahrung,
das Leben sich wehrt,
um seine Gültigkeit kämpft, sich dagegen stemmt.
Unendlich stark ist die Kraft des Ozeans, am Ufer betörender Lärm,
der die Stimme des Menschen nicht zur Geltung kommen lässt, übertönt den pulsierenden Wunsch,
das Sagen stirbt mit jeder Welle der Belastung, eine Sekunde mehr, wird gelöscht, die Tinte verwischt,
tränen verdünnt.
Ozeanwasser kracht, am Ufer der Bedürfnisse rütteln.
Zu mächtig ist der Drang zu widerstehen, über Bord zu gehen,
die Wahrheiten im Wasser zu reinigen.
Jeder Mensch seine Sicht der Dinge erhalten darf.
Kommen will, bleiben darf.


Mein Ort ist ein Ort im Transit. Ein Ort wo die Wünsche aufbewahrt werden können, bis sie ihre Gültigkeit verlieren.
Der Bahnhof, als einziger Knotenpunkt der Stadt ist immer in der Bewegung gefangen. Züge rollen im Takt-Tempo, die Gleise knirschen metallisch, ab und zu flackern Funken, erhellen das trübe Herbstlicht. Wie auf der Reling eines Schiffs, poetisch und wichtig, sitzen die Gedanken aufrecht im Abteil, kehren zu ihrer einfachen Form der Klarheit zurück, geben dabei ihre Dominanz auf. In ihrem Lebensraum haben sie keine Konkurrenz, sie gehen lieber in der Welt gondeln. In der Sehnsucht-Ecke wartet der Anspruch vergeblich darauf abgeholt zu werden. Die Freiheit radelt mit Genuss, die alten Muster abstreift. Bald setzt sich aber den Zeitraffer ein, Momente des Glücks werden eingerahmt, im spärlichen Gepäck der ultraleichten Weltwanderer sorgsam eingepackt. Die Grenze zwischen Künstlichem und natürlichem verwischt die Zahlen auf der Abfahrttafel. Die Reklamen wechseln sich ständig, Nachrichten verlieren rasch ihre Wichtigkeit, die Information-Sucht ist nicht mehr zu bekämpfen, sondern wird ignoriert. Das imaginative Vermögen gibt sich der Zeitvertreibung hin, wie eine Diva spaziert die Rationalität entlang den Gleisen, die Vibration einer neuen Zeit wahrnimmt. Der Wunsch einer Zeitreisenden ist, irgendwo auf der Welt, ein Museum der Geschichte zu bauen.
Mein Ort, ein Ort in Transit hat die Enge nicht überwunden.
                                                                                   mirela H.                                                              




 

 

 MEHR STATIST ALS ARTIST








Ich widme mich in der Ausstellung 8 x kunst den Themen Umweltschutz und Klimawandel. Es soll mein Beitrag zu der Bewegung „Fridays for Future“ sein und die Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg in ihrem Vorhaben zu unterstützen. Ich denke, es fängt bei jedem von uns an, wenn man Veränderungen bewirken will. Eingeständnis braucht Mut.


GRETA THUNBERG

FRIDAY FOR FUTURE

PEACE


VON DER SEHNSUCHT NACH HOFFNUNG

PROTEST


INDUSTRY 5.0

RETTET MICH


 

Farben treffen auf Gedanken. Heute wird häufig versucht das Werk über die Person des Künstlers zu interpretieren. Dabei wird unter anderem Fragen gestellt wie: Wer ist diese Person, welche Bildung hat sie und woher kommt sie? Dadurch scheint die Kunst oder das Werk an sich in den Hintergrund zu geraten. Doch gibt es spannende Elemente, die über die visuelle Wahrnehmung und den Künstler dahinter hinausgehen. Der Versuch ist wert, ein Egotrip zu verlassen.



Was die Kunst angeht sind die Ideen am wichtigsten. Ohne die Idee ist Kunst nichtssagend. Fantasie ist aufregend und nicht eindimensional. Ein wenig zu viel und schon leidet die Realität. Sie beschwert und befreit zur gleichen Zeit durch eine Erweiterung der Wahrnehmung. Sie baut nicht notwendigerweise auf Logik auf und doch bleibt es möglich. Durch sie wird die Kreativität, die Kunst erst begründet, überhaupt erst möglich. Die Frage was gute Kunst sei beschäftigt mich immer noch. Ich habe noch keine definitive Antwort, jegliches Rationalisieren ist bisher ohne befriedigenden Erfolg geblieben. Die herrschenden Ambivalenzen machen das schwierig. Für mich hat Kunst einen existenziellen Charakter.


 

 UND WOHER KOMMST DU? VON HIER!

VARIABLE


  AVEC MOI


AUSSTELLUNGSSTATION

MANCHMAL HAT MAN IM LEBEN EINSICHTEN



HERUM BRÖSELN

 EIN SNOB FÜR IMMER



 COMMUNITY GEDANKEN

GLEICHES MANKO

KARTOGRAMM

superwoman

 


Hommage an Karl 💜 Adieu Genie💜

 

 


 Mexiko City😍😍



 


Unter dem Motto 8 x kunst präsentieren Mitglieder des Kunstvereins ARTTRA – Im Spiegel der Kunst e. V. ihre aktuellen Arbeiten.
Die exponierten Bilder fügen sich keinem vorgegebenen Thema, sondern sind Teile eines ungezwungenen Kunst-Mosaiks.Die Verbindung zwischen den unterschiedlichen Arbeiten besteht in der gleichen Motivation, den kreativen Impulsen zu folgen und sie so entwickeln, dass sie zu einem Konstrukt der Kunst werden. Jeder Künstler soll ausreichend Raum bekommen, eigene Gedanken und technische Griffe konstruktiv zu nützen, um Teil des gesamten Werks zu sein. Verstand, geistige Unabhängigkeit, Fantasie und die Ausbalancierung der ästhetischen Parameter sind die Ausstellungskoordinaten. Die Ausstellung - ein Dialog zwischen Künstlern, ihren Ideen und deren Wirksamkeit wird erst durch die Besucher zu einem Ort der Begegnung.



Ultima

 

 Lingeria





 

 






 Wenig Lametta, mehr Grips

 



 

 Vom Labor ins Leben





 


 




 




  Statue der Freiheit



Status

 



 






💚💙Taiwan



 


 

Taiwan

 

Mangkhut und Ich

Treff der Wünsche


Pagode


 


Wasen-Mädchen

 







Kunst läuft nicht immer auf Pumps, ist nicht immer hochgestochen, heißt nicht immer Werk, ist nicht immer schön.


 






 





 

 


 



 



 

 




Anpfiff⚽🏆

 




Ist Chaos ein fruchtbarer Boden für die Kreativität?! 😏😎


 






Loops

 

Quatrogram




Glanz und Gloria🙉


Projekt Couture - Projekt Couture - Projekt Couture                          


RatiopharmZwilling


 Pose - Pose - Pose - Pose - Pose   Pose - Pose - Pose - Pose - Pose 



Projekt Couture - Projekt Couture - Projekt Couture                          



Mode ist Kunst!
Couture und andere Stories - Neue Figurinen in einer fiktiven Modeschau. Die farbigen Blätter sind Synthese aus Material und Bewegung. Von intuitivem, energischem Ausdruck getragen, entsteht eine inszenierte Theaterwelt. Die Thematik offenbart die Rolle der Mode in der Kunst. Gutes Design, lebt von einem durchdachten Konzept. Mode sei immer ein Thema gewesen und jedem Zeitgeist entspräche eine eigene Charakteristik. Das sei legitim und nötig für die Entwicklung des gesellschaftlichen Lebens. Couture, Punk, Streetwear, Glamour oder Minimalismus - Mode sei eben viel mehr als nur Kleidung zu tragen, sie sei Statement für eine Lebenshaltung, sei Gestaltung und Selbstdarstellung. 

Couture und andere Stories


Projekt Couture - Projekt Couture - Projekt Couture                          

Material-Dialog, -Trialog und mehr…
Konferenzmäßig diskutieren die Materialien in ihrer hauseigenen Sprache, ob etwas an ihrer Fähigkeit, zu gestalten, zu ändern sein könnte. Das Ziel ist es, so zu kommunizieren, dass letztlich der Gestalter seine Berufstätigkeit nicht an den Nagel hängen - nicht am Trend scheitern muss. Genauso, wie die Träume im Kopf eines Jungen, der schon immer große Aufmerksamkeit aus seinem Umfeld genoss, genauso, wie der Duft der eigenen Kleider, verfiel er einst der Illusion, die Welt sei eine Bühne, die nur für ihn errichtet worden ist. In der Berührung mit den Erinnerungen schöpft er heute aus dem Wahnsinn seiner eigenen Kreativität. „Die Materialien, die das Leben ausmachen, liegen außerhalb unserer Betrachtungsmöglichkeiten“, sinniert der kreative Kopf. Währenddessen schwebt er schon wieder in neuen Gedankensphären. Sein Hemd flattert locker, der nächste Knopf öffnet sich wie zufällig - das Material arbeitet mit.


Kreativ
Die Models üben das Gehen auf High Heels so lange, bis sie es beherrschen. Was ihnen der Waldboden abverlangt, ist in der nächsten Fashion Show von Louboutin zu bestaunen. Sie tragen Haarschmuck, aus Blumen geflochten und schweben Elfen-leicht, schreiten elegant daher auf dem Boden mit dem sowie zufällig verteilten Laub. Applaus, Applaus! Der Designer läuft - ganz Kontrast - salopp über die Bühne. Seine Augen schweifen souverän über das Publikum, sein Lächeln kokettiert mit seiner Erwartungshaltung. Nüchtern analysiert sein Blick. Der Versuch, der Perfektion nahezukommen, rückt in immer weitere Ferne. Das nächste Projekt, die nächste Kollektion, die nächste Show starren ihn erdrückend an, aus seinem Terminkalender.


Design
In den Konferenzräumen debattieren die Materialien eifrig weiter. In dieser Abgeschlossenheit erhitzt sich die Stimmung, man kann hören, wie Wasser geschlürft und jedes Trinkglas immer neu gefüllt wird. „Hauptsache, einen roten Faden durchziehen - Louboutin via Roma!“, beschließen einstimmig die Materialien, geben sich höflich die Hand und beenden die Konferenz. Die Türen fallen in ihre Schlösser, die Geräusche verlieren sich in den Gängen, die Stimmung sinkt ab. Das Konklave ist beendet, viel Rauch um nichts. „Aufatmen“, denkt der Designer. „Der Nagel bleibt heute unbenutzt. Ich muss nur den Boden kehren, zu stark waren die Windmaschinen." Das Wasser perlt vom Material ab. Gutes Design ist pragmatisch und lebt vom Schritt für Schritt durchdachten Konzept - es schließt alle Illusionen aus - nur die Materialien nicht.

Projekt Couture - Projekt Couture - Projekt Couture                          

 


Projekt Couture - Projekt Couture - Projekt Couture                          

 Kleider - Anziehen & fertig 

Modezeichnung 
Mode fasziniert mich. Mit ihren futuristischen Catwalk-Szenen, ihrer grandiosen Liebe zum Detail und dem ästhetischen Zusammenspiel von Emotionen und künstlerischem Ausdruck erstürmt die Mode die Bühne des Zeitgeistes.
Der Laufsteg ist in meinem Kunstprojekt die Theaterbühne für Figurinen. Die Zeichnungen präsentieren einen Teil der choreografischen Darbietung. Die Frau als Muse, Inspiration und Gedankenverbindung in einer Welt der widersprüchlich geteilten Rollen.
In meiner Arbeit erlebe ich intensive Wahrnehmungen und Offenbarungen. Meine Affinität zur Mode und die Begrifflichkeit der Materialien faszinieren mich wie ein Stoff, aus dem das Leben gemacht ist. Mode fordert meinen Sinn für Gestaltung und Weiterentwicklung heraus. Sie drängt mich noch mehr Ausdrucksformen für gestalterische Ambitionen im Fashion-Bereich zu entwickeln. Wie aus einem Traum erwacht laden meine Zeichnungen zum Besuch in eine fiktive Welt an, die gleichzeitig befremdlich und verführerisch ist.

Catwalk
Aufrecht steht die Figurine da, dynamisch und musisch in einem stillen Raum sichtbar, so lange die Betrachter ihr aus purem Interesse Aufmerksamkeit schenken. Das vis-á-vis verstärkt die Faszination. Sonst posiert die Figurine abwesend und unnahbar, verliebt in ihrem eigenen Präsenz. Ihre Augen sind tief schwarz betont. Arme wie von Fledermäusen, ihre plissierten Bewegungen, fast unkontrollierbar. Wie in Zeitlupe gefangen erscheint ihr Kopf extravagant. Er lässt sich kaum in vorgegebenen Gefügen festhalten. Es scheint, als ob er auf den rechten Moment wartet, um aus dem ästhetisch vorgegebenen Rahmen auszubrechen. Die Formen entstehen aus der Intuition. Die Farben sind kaum kalkuliert, einer nativen Selbständigkeit überlassen. Fast launisch treffen die Konturen eigene Entscheidungen, ohne sich gar dem Wagnis des Scheiterns zu stellen - sie bleiben im sicheren Bereich.
Der Versuch das optische Muster zu ignorieren misslingt; zu sehr hänge ich an meiner ästhetischen Vorstellung. Kleider, ohne Philosophie, sind unattraktiv. Bilder sind uninteressant, wenn sie nicht eine Weltanschauung vermitteln.
Trotz ihrer Dynamik halten die Figurinen inne; einen Moment vor dem Applaus versuchen sie noch die Flut der Eindrücke zu bedenken - sie bewahren im letzten Moment eine Art natürliche Schlichtheit auf weißem Papier als Rettungsversuch. Erfolg kann, wie auch Verblendung, verführerisch sein.
Wir schließen die Augen, wenn es nichts mehr zu sehen gibt, wir hören das Rauschen des Windes, den Zauber der Worte in einer poetischen Artikulation - folgend den Weisungen der Designer. Schritte sind am lautesten, wenn wir sie uns nur vorstellen.


 

MonaLeisa


 


CityGoProjekt




 


 Ich begreife die Farben als eine innere Haltung, deswegen das „Unbunt sein“ zu wollen gleicht einem Phantomschmerz, der meine Arbeit nicht mindert, sondern intensiviert.

 

 


Bunt+

 

Farbenkraft
Die Farbe ist für mich wie ein guter Freund, der immer da ist, wenn ich jemanden brauche. Sie schaut nicht tatenlos zu, sondern arbeitet mit ohne Gegenleistung zu verlangen. Sie findet leicht Zugang zu meinem Unterbewusstsein, ohne mich nur hauch weise zu brüskieren oder durch die zu hohe Erwartungshaltung zu blockieren. Sie geht meinem Weg mit und zieht sich zurück, wenn sie spürt, dass ich ruhe brauche. Die Farbe unterstützt meinen Gedankengang ohne sich in die Frage des Geschmacks zu verstricken. Sie streichelt mein Rechtfertigungdrang einfach weg und führt mich immer wieder zu mir selber zurück um mir meine Stärke wiederholt zu zeigen sodass ich ihr wieder bewusst werde. Sie betont meine Fähigkeiten ohne sich selbst zum Ultimo zu statuieren, sondern nur mir zu Liebe und mit mir in Einklang ihre Zurückhaltung lebt. Dazu ist die Farbe für jeden zugänglich, sie schafft Charakteristiken ohne jegliche Abhängigkeiten. Sie ist Grund und Mittel und um zu leben braucht sie einen  Kunst-Geist der sie modelliert und lebendig macht.



Links und rechts sah ich nichts, als wäre dort nur ein Vakuum durch den Nebel der Gedanken verschleiert.






FrühLing

 

  wieCäsar  









FaceCabinet


 


 Fashion Week


Graphothek


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Konfetti klebt an der Glaswand. Königlicher Berliner. Puderzucker. Schnee von gestern 🙈 🙈 🙈 🙈

 




fernAndinen



 Lesen beginnt im Kopf, das Schreiben autonom ihre Metapher folgt.  📖  📖  📖  📖  📖


 Inseln der Hoffnung wie fliegende Objekte auf dem Himmel Zauberei betreiben. 😲 😲 


Loops


scanMap


Der Zug, der uns etappenweise das Glück bringt.😊 😊 😊 😊 😊 😊 😊 😊 😊 😊 😊 😊  


Weltanschauung als Universum aus Atomen und Molekülen , nicht nur gezeichnet. 


visageVideo                                                                         videoVisage


Ständig verändert sich der Welt. Unsere Sprache begleitet diesen Prozess als Barometer der gesellschaftlichen Entwicklung, zeichnet Schwankungen nach - sowohl die Fortschrittlichkeit als auch die durch Unsicherheiten bedingte Behinderung. Die Sprache spiegelt die Flexibilität der Gedanken, die über die Bildung hinaus geht.


 Achtung vor dem Menschsein,
vor den abstrakten Zügen der Imagination.
Amüsierte Traurigkeit.
Wenn ich die Augen schließe,
träume ich erneut vom clownesken Leben.
Die weißen und die stillen Lebensträume
zu meinen Lebensräumen werden.




Der Sicht eines Passagiers


FlederMaus

größer als die Summe



perFormance


initiativHaltung


filoFaxBlatt

dschungelKönigIn


WetterFrosch   👽

Aus dem Kalender reißt sich erneut ein Blatt, schwebt wie ein welkes Blatt in der Hitze des Sommers, verloren. Aus der Winter - Zeit subtrahiert sich ein neuer Tag in der Kalender-Rechnung. Eine Einladung weniger, eine Wolke mehr am Himmel aus der Gedankentiefe hängt.🌅





 

AusGehLeuchtet



Sprachniveau als Wertungsbegriff
Ich plädiere für mehr Dialog
und bringe das Thema Sprache immer wieder ins Gespräch - als unverzichtbares Mittel für die Integrationsdebatte.
Meine Botschaft lautet: „Mehr Kultur - weniger Vorurteile“. Meine Stimme ist die Kunst.
Niveau ist für mich ein Qualitätsmerkmal. Es ist die Schere, die in ihrer Handhabung die Struktur elementarer Bedürfnisse nicht verletzt, sondern lediglich Unterschiede in den Reifeprozessen der Menschen hervorhebt. Niveau ist nicht nur mit Bildung verbunden, sondern hat auch eine charakterliche Seite. Niveau bewirkt keine Trennung zwischen den sozialen Schichten, sondern zwingt dazu, soziale Strukturen zu erkennen und entsprechend umzudenken. Wer Niveau anstrebt, muss das Querdenken akzeptieren und anwenden.
Die Mischung aus Zufall und einem dadurch entstandenen Defizit kann dazu führen, dass Parallelwelten entstehen; Barrieren wachsen in der Gedankenwelt und es fordert Überwindung, sie abzubauen. Wir brauchen eine starke emphatische Wahrnehmung, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie Kompetenz von Dilettantismus zu unterscheiden ist; dennoch aber ist das Versuchswagnis in seiner ideellen Zielsetzung zu respektieren. Ideen können in ihrem hohen Rang übersehen werden und so den Fortschritt verhindern.

Sprachtreue
ist zwar wichtig, muss aber in einer sich wandelnden Welt zu Veränderungen bereit sein. Sprache soll die Flexibilität haben, sich im Kontext anpassen zu können. Sie muss aber vehement gegen Verrohung verteidigt werden, weil sie spezifisch und - ein Kulturgut ist. Sprache darf sich permanent erneuern, um mit dem Zeitgeist Schritt zu halten. Sie sollte nicht zu Verständigungsproblemen oder gar Konflikten zwischen den Generationen führen. Ihr Zweck und Ziel muss der funktionierende Dialog bleiben.




Slang - Wie definierst du deine Welt?

Slang ist turbulent wie ein rauschendes Gewässer. Und, obwohl Slang befremdend wirken kann, folgt er dem starken Wunsch und Willen zur Kommunikation. Jeder hat seine Stimme, seine Meinung, seine Überzeugung. Alles ist entstanden aus dem unterschiedlich geprägten Sprachmilieu. Die Ausdrucksweise lebt aus der Freiheit der Gedanken. Das Drehbuch im Kopf stellt die Sprache, die Art des Ausdrucks, in einen nach Aufmerksamkeit strebenden Kontext. Die Kunst hat ihren eigenen Sprachcodex. Er kann intellektuell geprägt, aber auch rein instinktiv, naiv, oder plump sein. Kunst lebt, von dem immer neuen Erschaffen in allen Sparten; bei mir sowohl in Bildern, als auch in Lyrik und Prosa. In Zeichnungen, Collagen und Wortkunst mache ich Aspekte meines Denkens, meiner Wahrnehmung erkennbar. Ich offenbare meine Affinität zur Deutschen Sprache und den Wunsch, sie sensibel zu erspüren, auch wenn sie sich mir manchmal nicht voll erschließt. Wen meine poetischen Metaphern berühren, den weckt der Zauber, den Sprache, Wort und Bildkunst in sich tragen. Indem ich meine Arbeiten in die Öffentlichkeit bringe, sollen sie für Toleranz werben gegenüber der unendlichen Vielfalt, die unser Menschsein ausmacht; und zwar unabhängig davon, wie viel Intellektualität und Volumen das eigene Sprachvermögen hergibt. Wichtig ist, was wir zu sagen haben und was hinter "unserer Sprache", unseren Ausdrucksformen steht - egal, ob sie aus Sprachbildern, Neologismen, Anglizismen, Jargons oder Emojis bestehen.


SimpelTramp

Elementarsystem








Pokémon Go




#DiegemeinsameSpracheistwichtigeVoraussetzungfüreinengemeinsamenWegWieabergeheichalsSprachfremdedieSprachbarrierenweitgehendüberwundenhatdamit(contin.)#ummeineMöglichkeitenambitioniertinWortkunstfassenzuwollenWiereagiereichaufKonfrontationIntoleranzunddenZornderPuristenIstdermagischeBegriffWillkommen(contin.)#skulturimkulturellenBereichinseinerUmsetzungunzureichendundzuschwachInwieweiterfasstIntegrationalleGruppenvonMenschenWirdsieverstandenundunterstüt(contin.)#ztIstdasThemaKulturwichtigoderweitwegvondenexistenziellenProblemenGiltAkzentalsMakelHaterCharmeWirder(contin.)#vielleichtzugleichverspottetHatSlangNiveauSindstilistischeMittelunddefinierteliterarischeBegriffewichtigeralsdieAussagekraftdesInhaltsWiekannichmichalsFremde(contin.)#fundierterineinerSpracheausdrückendiesogarfürdiedereMuttersprachesieistderartvieleRegelnWiderrufeundAusnahmebereithältIstesselbstfürsienichtproblematis(contin.)#chsichannäherndangemessenauszudrückenSagtmannichtesgäbeMenschendiealleskönnenaußerihrer Muttersprache.







Wenn Sprache nicht immer raffiniert klingt, wie in Literatur und Fachjargon, darf das kein Grund sein, etwa Menschen herabzusetzen.  Wenn "Fack ju Göhte 3" mit seiner strange-verbalen Note im Kino läuft, das Thema Mobbing anspricht und etwas bewegt, dann ist der Filmtitel salonfähig und Hit-verdächtig; er hat somit seine soziale Wirkung erreicht, seine Message erfüllt. Immerhin, in einer Welt voller Alternativen und Reizüberflutungen ist Goethe noch heute ein lehrreiches Thema, auch, wenn es als Cross-over angeboten wird.



NOMOBBING


Ich würde gerne ein Indianer sein.

Ich würde gerne zwei Indianer sein.


Bildung braucht Persönlichkeit.

Kultur braucht Vielfalt.



Heute müssen die Menschen da abgeholt werden, wo sie zugänglich und empfänglich sind.
Sprache dient dazu, Menschen zu erreichen und zu verbinden, besonders da, wo es derart "juckt", dass man kratzen muss - selbst, wenn das niveaulos erscheint. Man darf nicht global denken wollen und aber die Wirkung der weltweiten Einflüsse auf die eigene Sprachwelt ignorieren.



Sprache ist öffentlich, nicht patentgeschützt und auch nicht frei von Ausbeutung. Die Kunst kann alles dekonstruieren und neu erschaffen. Sie hat generationsübergreifende Verantwortung zu tragen.



Haus der Sprachen - Haus der Sprachen - Haus der Sprachen - Haus der Sprachen

Ich schreibe alles auf, was ich denke - erfinde es neu, streiche viel durch, füge ein paar Stichworte außerhalb des Inhalts hinzu... so wird die Konstruktion fragil, vergleichbar mit einem Kartenhaus. In stürmischen Jahreszeiten kippt mein Haus nicht um. Es verliert auch seine Standsicherheit nicht, weil es eine abstrakte, aber stabile Struktur hat und deswegen mehr die Stürme abwehrt als anlockt.


Mein Haus, auf einem poetischen Ponton gelegen, schippert immer in neue Häfen. Und obwohl sein Wohngefühl, in die Abgeschiedenheit verlagert wird, verliert es seine Sehnsucht nach Weite nicht.


Mein Wort-Haus wirkt auf den ersten Blick lichtdurchflutet und leicht begehbar. Seine Räume sind wandelbar, gestaltet mit der Flexibilität eines Akkordeons, das bei Bewegung - trotzt anhaltender Stille - sich der emotionaleren Vibration hergibt.
In manchen Augenblicken dreht sich das Haus um der eigenen Achse und zwingt so den äußeren Stillstand, sich zu mehr Mobilität zu bekennen und zu öffnen.


Das Haus - kreativ gestaltet, im Ikea-Style, mit gutem Design, schlicht, einladend, offen - ist teilweise befreit von der wahnsinnigen Anforderung des Zeitgeists, besonders zu sein. Trotzdem wirkt es global, zeitlos und zugänglich; und das, obwohl es wiederholt und eigentlich ungewollt, mehr aus angeborener Spontaneität heraus von Fremdwörter belagert wird.


Ich baue ein Haus der Sprachen. Mein Entwurf knistert auf dem Papier. Die Vokabeln suchen in ihrer sprachlichen Handhabung ihre Positionen neu. Herausgefordert wehren sich die klassischen, überzeugenden Formulierungen und kämpfen um mehr Kompetenz.


Ich lerne die Sprache, Eure Sprache, unsere Sprache immer neu. Ich lerne sie zu schreiben. Und obwohl ich sie intensiv empfinde, entzieht sie sich mir gerade in den Momenten, wo ich sie dringend brauche. Außerdem zwingt sie mich zu Alternativen und ständig zur Überwindung meines Ichs, weil ich dauernd an meine Grenzen stoße. Dadurch wird aber mein kämpferischer Geist immer neu gefordert und ausgebildet.


Ich erlebe die Sprache wie eine Chance, die Mauer anhaltender Gleichgültigkeit zu durchbrechen. Die Wörter hängen gestalterisch an meinem Papierhaus, symbolisch, wie leichte Gardinen an offenen Fenstern. Sie wirken trotzdem wie von meiner eigenen Sprache gesteuert, sind beschützend gegen äußere Neugier.


Ich lebe in dem Widerspruch, wie ein Schmetterling süchtig nach Geisteslicht zu sein, aber die Öffentlichkeit nicht zu meiden, vielmehr mich durch Begegnungen mit ihr mehr herausfordern zu lassen. Die Kunst ist so logisch wie es die Begrifflichkeit des Rezipienten gestattet. Sonst ist die Kunst für eigene Interpretationen frei.


Ich schreibe... Fehlanzeige... ein Wort fehlt - ist auf dem Monitor der Gedanken nicht erkennbar. Welches Wort? Welche Sprache? Fühle mich wie ein Kind ertappt, nachdem es frech den Unterricht geschwänzt hat. Ein Wort weniger im Vokabular führt nicht zum Scheitern der Konversation, sondern macht Platz für ein Fragezeichen. Konversation ist ein Austausch der Argumente und gibt Raum für konstruktive, perspektivische Ausblicke.

 

Erst kommt das Wort. Der Intellekt kommt danach - vorhanden oder nicht, leise gewünscht oder laut gefordert. Zuvor aber muss der rote Teppich ausgerollt werden, damit das Wort seine tiefere Bedeutung - gerade im nicht intellektuellen Kontext - gebührend herausstellen kann. Der Verstand - auch mein Wunsch danach - wirkt auf mich wie magnetisch anziehend; er stabilisiert mein Haus etwas und verankert es fest am Boden der Tatsachen.

 

Wir sollten das bleiben, worin wir am meisten meisterlich sind - in unserem Dilettantismus. Die echt Genialen teilen sich zu Recht die Geschichtsbücher, die wir zwar mehr oder weniger gerne lesen, aber nicht selbst schreiben - wir lassen schreiben! Die Hauptsache ist, dass wir zumindest selbst lesen können! Kultur entsteht nur im Austausch.

 

Die zurückgehaltenen Gespräche wirken plötzlich wie entladen. Die Wortwahl scheint wie aus den Konventionen befreit, trotzdem dominieren die Adjektive, aber von ihrem zwanghaften Dilemma befreit. Nicht jedes Wort lässt sich gut definieren, manchmal lebt er in seiner eigenen verschlossenen Metaphorik gefangen, hat keine Lust, Luftsprünge zu machen und Aufmerksamkeit zu erregen.

 

Heute darf die Poesie den Alltag begleiten, die Musik des Wortes in ihrer Tonalität klettert auf und ab auf der Leiter eines Balance-Aktes. Illusionen hängen auf dem Gradwanderung-Seil wie bunte Tücher auf einem Wunschbaum. Worte laufen umher, Vokabeln stolpern an der Krater der Formulierung, die Ideologie darin verhüllt wie die Verpackungskunst von Christo.

 

Sprache ist die bessere Brücke, wenn sie ein Nährboden für die Äquivalenz findet, ein offenes Ohr. Sprache ist sehr individuell daher kompliziert ihre Angliederung in der Sprachwelt der Anderen. Der Körper findet instinktiv Bezug zu das Gesprochen genauso zu den Ungesagte. Die Artistik kommt zuerst, dann fängt das Wort an seiner Bedeutung zu wachsen, sich an der Seelen- Artistik choreografisch anzupassen.

 

Lyriker leben die Worte, empfinden sie intensiver aus ihrem Kontext befreit. Aus dem lyrischen Kodex der Literaturkritiker entkommen, lernen sie in ihrer Weltgewandtheit das Vagabunden Leben erneut, durch die Welten wandern, verbale Brücken zwischen Menschen bauen. Das Wort klebt gebahnt an der Lippe des Vorlesers, sein Ziel zu berühren erfüllt.

 

Die Welt, leise. Vokabeln dehnen sich in ihre Reduzierung, suchen in dem neu entstandenen Kontext die mögliche Assimilation. In der Sprachlosigkeit lebt das Wort seine Feinheit, seine Federung austestet.

 

Behutsam zieren die Wahrnehmung dünne Linien am Horizont, zerlegen das Weltbild in faserige, kaum erkennbare Wortfetzen. Sprache ist wie Musik, sie kommt in den Tönen bekleidet.

 

Bilder und Wortbilder entfalten sich in einem kaum tragbaren, von Konzepten befreiten Kosmos, in dem ich aber instinktiv spüre, in welcher Richtung es gehen wird. Dann folge ich dem primären Gedanken, befreie mich von Marginalien. Die Linie, auf der ich mich bewegen kann, bekommt immer deutlich Kontur und entfaltet den nötigen Halt, die bestmögliche Elastizität. Ich schließe die Augen und folge meiner Gedankenkette...

 

Impulse zerren an mir. Die Sätze, die ich schreibe, legen sich um meine Schulter wie eine Wolldecke nach einer Wanderung im Schnee. Die Sicht weitet sich, der Verstand bewegt sich auf eine andere Bewusstseinsebene. Der Aussicht fasziniert mich, sodass ich die verbale Ebene verabschiede.

 

Das Gefühl, die Welt in ihrer Tiefe zu sehen, auch in ihrer Komplexität und Unkontrollierbarkeit der Ereignisse, führt zur Stärkung der bewussten Wahrnehmung von Nuancen und Farben eines Wortes.

 

Farbenfroh tanzen die Buchstaben vor meinen Augen, reihen sich, zu Worten bereit. Die Worte verhärten sich, nageln die Illusionen fest. Sie lassen sie nicht einfach gehen, sondern verstreuen sie beim Lesen gewollt.

 

 

Federleichtigkeit, leichter als die Leichtigkeit eines gesprochenen Wortes, berührt mich mit dem Flügelschlag, zieht mich sanft zu neuen Horizonten mit. Schatten springen wie ein Kind seil springt, der Welt entgegenlacht, und dabei badet in der Fröhlichkeit des Seins. Fantasie übergossen. An den Flügeln hängt die unendliche Weite der Erlösung. Wann und dann fallen sie sich in die Arme, umschlingen den Wunsch nach mehr. Liebesmeer tritt über die Ufer, schäumt und flüstert süßen Gesang.

 

 

 

Begegnung in einer Welt, die Anderssein nicht  duldet.
Der Fremde zahlt den Preis, den er der Welt nicht schuldet.


Passbilder. Entzifferung Versuche. Verflochten und gefangen im Wechselwirkung Prinzip und doch lebhaft in der Umarmung der Kulturen, fast intim und ohne die Persönlichkeit Grenzen zu überschreiten. Jeder Mensch darf seine Sicht der Dinge erhalten, kommen darf, gehen darf.


 







Am Himmelsrand hängen zwei Miniatur-Wolken an einem fast unsichtbaren Faden, treiben daran ein ikarisches Spiel. Ich hänge meinen Gedanken nach. Ein Gefühl von Verlust spüre, von meiner Heimat träume, von einem leichten, frischen Wind, der die geordneten Birkenbäume am Ortsrand zerzaust. Am Himmel flackert plötzlich eine Art Licht, das nur die Enthusiasten kennen - das Ikarus-Licht. Ich träume vom Fliegen, von einer Welt, die bereit ist ihre Offenheit nicht nur vorzuschreiben, sondern auch sie zu leben. Eine Welt wo zuerst der Charakter eines Menschen sein Niveau ausmacht und sein Lebensraum zu einem Ort freigibt, der seine Ideale zulässt.




Mein Ort ist ein Ort im Transit.
Ein Ort wo die Wünsche aufbewahrt werden können, bis sie ihre Gültigkeit verlieren.
Der Bahnhof, als einziger Knotenpunkt der Stadt ist immer in der Bewegung gefangen. Züge rollen im Takt-Tempo, die Gleise knirschen metallisch, ab und zu flackern Funken, erhellen das trübe Herbstlicht. Wie auf der Reling eines Schiffes, poetisch und wichtig, sitzen die Gedanken aufrecht im Abteil, kehren zu ihrer einfachen Form der Klarheit zurück, geben dabei ihre Dominanz auf. In ihrem Lebensraum haben sie keine Konkurrenz, sie gehen lieber in der Welt gondeln.
In der Sehnsucht-Ecke wartet der Anspruch vergeblich darauf abgeholt zu werden. Die Freiheit radelt mit Genuss, die alten Muster abstreift. Bald setzt sich aber den Zeitraffer ein, Momente des Glücks werden eingerahmt, im spärlichen Gepäck der ultraleichten Weltwanderer sorgsam eingepackt. Die Grenze zwischen Künstlichem und natürlichem verwischt die Zahlen auf der Abfahrttafel. Die Reklamen wechseln sich ständig, Nachrichten verlieren rasch ihre Wichtigkeit, die Information-Sucht ist nicht mehr zu bekämpfen, sondern wird ignoriert.
Das imaginative Vermögen gibt sich der Zeitvertreibung hin, wie eine Diva spaziert die Rationalität entlang den Gleisen, die Vibration einer neueren Zeit wahrnimmt. Der Wunsch einer Zeitreisenden ist, irgendwo auf der Welt, ein Museum der Geschichte zu bauen. Mein Ort, ein Ort in Transit hat die Enge nicht überwunden.


Heimat
Immer sind die Menschen von der Sehnsucht nach mehr weite getrieben, nach besseren Aussichten was die Möglichkeiten bieten.
Heimat lebt dort weiter, wo ihre Grenzen aufgebrochen sind, in dem naiven aber festen Glauben daran, dass die Grenzen mächtig aber überwindbar sind.
Die erlebte Zeit lässt sich nicht aus der Erinnerung vertreiben, sie krallt sich fest in ihren fließenden Regelungen, sie hat keine Chance sich Flussaufwärts zu stemmen. Damals war das Leben primitiv dennoch geordnet in ihrer Schlichtheit.
Weit weg lebt die Heimat weiter in ihrem zurückgelassenen Rhythmus. Der Realität abgeneigt, hängt die Erinnerung in dem Wanderwagen, auf einem Schwarz-Weiß-Foto festgehalten. Kein Rahmen kann die eigene Sicht auf die verloren gegangene Welt festhalten.
Hinter der Distanzierung, wie hinter einem mächtigen Staudamm, sammeln sich Unmengen von Gefühlen; Sehnsüchte kitzeln dort auf der damals so feinen, glatten Haut. Denkfalten sind da, wo sie schon immer waren, sie spalten die unsichtbaren Denkzonen auf der Stirn, sind feinfühlig, aber temperamentvoll gezeichnet.
Noch immer gefangen irrt jeder Mensch auf seinem eigenen Planeten herum, kämpft mit den Universen der Anderen. Die eigenen Wünsche seiner Gedankenwelt spinnt er zusammen mit den Wünschen der Anderen, in dem Bewusstsein, dass das entstandene Netz nicht zu betreten sein wird, weil es zu fragil in seiner Begriffsarbeit ist, zu wenig mit den Realitäten verknüpft.
Anderseits, dem Dresscode folgend, eilig und in ihre eigenen Gedanken versunken, rennt die Gesellschaft der Zukunft hinterher, ignoriert die am Rand stehenden Menschen, blendet andere Lebensaspekte aus.



Ich denke, viel ist eine Frage der Identitätshaltung, die Suche nach der eigenen Wahrheit in der universellen Wahrheit und gleichzeitig die Unterschiede und ihre persönlichen Bedeutungen wahrzunehmen.


Kultur
Aktenkoffer rollen auf asphaltiertem Boden, ihre Inhalte gebunden kreischen, wollen davonlaufen, sich aus der Enge der Statistik befreien. Designerschuhe treten bedenkenlos und weltlicher, folgen ihrem kopfgesteuerten, gewinnorientierten Lauf. Die Welt muss noch aus ihrer Lethargie erwachen, die am Rand stehenden Menschen und ihre einfachen Bedürfnisse wahrnehmen.
Jeder will wahrgenommen werden, auch in dem man sein will. Um zu erfahren, was man ist, benötigt man zuerst viel Selbsterkenntnis. Erst dann kann sich die Individualität entfalten. Auch wenn wir wirklich daran glauben, dass wir in einer Kultur leben, wo jeder individuell und selbstbestimmt sein kann, der Weg dorthin und nach diesen Prinzipien zu leben schafft man nicht in Alleingang.
Man definiert sich in einem Kontext und wenn dieser unstimmig ist, ist das Definieren des Individuums schwierig, weil der Mensch, auch in seinem Alleingang, ein soziales Wesen ist.
Die Toleranz müssen wir alle jeden Tag neu lernen, auch den Mut immer neu anfangen zu können, gerade weil oft die Realität ihr eigene Regie führt.
Meinem Nachbarn bin ich fremd, trotzdem begrüße ich ihn, wenn unsere Wege meist zufällig sich kreuzen. Fremd sein ist eine perspektivische Frage, man ist irgendwie immer für irgendjemand fremd, die Identität immer dazwischen.
Wenn jemanden seine Heimat verlässt, muss man dieses Loslassen beim Gehen auch überwinden. Und das ist auch nur möglich in einer Kultur der Akzeptanz, durch die Auseinandersetzung mit dem Fremdsein sowohl auf der emotionalen wie auf der logischen Ebene.





Das Visuelle zerspringt die Gedankensperre und lässt ein Stück mehr Inspiration zu. Jemand muss den Sprung wagen, dabei die Grenze weit nach oben zu verschieben, um noch mehr Einsatz zu fördern, mehr Kampfgeist.



Gedanken, Farben, Absichten - alle vermischen sich in der Kunst. Darin kann man in der Tiefe des Seins so freischwimmen, dass einem fast schwindelig wird. Die Art von Schwimmen ist besser als Reden. Und das in einem emotionaleren Augenblick, wo Licht, Raum und Gedanke als einmaliges Ereignis vorkommt und harmoniert, und mit der Natur der anderen atmet. Das Maximum ist, das Gedankengut, die Arbeit des Geistes mit den anderen zu teilen.



Die Natur folgt den uralten Impulsen, der Lust, sich auszutoben, sich heftig zur Wehr zu setzen. Der Wunsch, neue Regeln gegen das Alte auszutauschen, ist groß, noch nicht erlebtes sofort aufzugreifen, etwas Neues, Verbotenes zu starten, um die angestaute Energie abzureagieren.



ArtBlog Am Rande des Gesprächs

Die Besuche der Menschen in Kunstausstellungen ermöglichen vielfältige Kontakte.
Die Gespräche mit der Kunst und über die Kunst stehen im Vordergrund. Reaktionen des Staunens, Unausgesprochenes, wie Pantomime und betonte Gestik verschmelzen mit dem Ausdruck und der Sprache der Bilder. Kunstwerke können wie eine plötzliche Überflutung die Neugierde des Publikums überrumpeln. Farben und Formen „sprechen" im Bild oft eine unzugängliche Kunstsprache. Die Arbeiten fordern mit Form und Inhalt die Neugierde und die Emotionen der Besucher heraus. Ungezwungen reihen sich die Bilder zu einer Art Folge von Geschichten. Sie erscheinen rätselhaft und sind doch von natürlicher Leichtigkeit. Aus Gefühlen und Eindrücken - gewissermaßen gestaltet - wirkt die Ausstellung wie ein Bühnenbild. Die Betrachter werden angeregt, sich in freier Deutung den ursprünglichen, erfinderischen Absichten der Künstlerinnen und Künstler anzunähern. Zwischen den Schöpfern der Werke und den Betrachtern entstehen Gedankenbrücken und offene Dialoge, die das Thema der Ausstellung offenbaren. Die Kunst ist wie Musik, die sich in Probe befindet - man kennt das Gesamtstück noch nicht und kann den Kopf noch frei halten für Neues und unerwartetes.

In Bildern, Prosa und Lyrik gebe ich Einblick in meine Arbeit und zeige Verbindungen auf zu den vielen Möglichkeiten des kreativen Denkens.

 


Ich bin Wissen-süchtig, lasse mich wie ein Smartphone-Zombie von ständigen Frageketten und deren Antwortparaden immer wieder verführen und betäuben, laufe blind auf dem Fließband der Alltäglichkeit. Allzu viel Wissen kann oft wie ein Sperr-Riegel wirken. Kunst ist der Schlüssel dazu, sie befreit von Hemmungen.