Mirela Halitzki
Bildkunst. Wortkunst.


Wieso wir jetzt mehr denn je Visionäre brauchen
Geleitet von der Steve Jobs Aussage „Die richtigen Künstler liefern ab!“, kam ich dazu die unermüdliche Schaffenskraft Picassos zu analysieren. Was Erfolg ist und wie man Erfolg erlangt, fragte ich mich. Inwiefern Erfolg vom Umfeld, von den kulturellen und der geschichtlichen Prägung abhängig ist. Abgesehen von der Begabung, Fleiß, Ausdauer. In einer Gesellschaft, in der Gleichheit, Eingliederung und Anpassung als wichtige Punkte des gemeinsamen Lebens gelten, gibt es da noch Platz für die Individualisten, für die Querdenker, frage ich mich. Wieso die Welt heute mehr denn je Visionäre braucht.

Das Thema Picasso ist und bleibt zeitlos, es inspiriert viele zu neuen Aufbrüchen und dem Ausbrechen aus Dogmen. Ein Künstler im selbst gewählten Exil, erkämpft sich alles neu und doch derjenige bleibt, der  einziger die Kunst als Heimat für sich erkennt und verteidigt. Picassos Arbeit wirkt auf mich befreiend weil sie oft außerhalb der Konventionsgrenzen abspielt. Seine Arbeit macht Mut auf mehr, weil sein Produktivität einem Arbeitspensum als Notwendigkeit  begreife, als etwas das aus gewaltigen Wille auch in der Wirkung und nicht nur in der Produktion entsteht. Gewalt aus Emotionen und Lebensdrang, gleichzeitig mit Eitelkeit und der Schwierigkeit, sich für das Leben zu entscheiden zusammengebunden. Mensch und Künstler müssen für sich  lernen zusammen zu leben, in einer Form der Extreme sich zueinander zu finden oder es zu mindestens zu versuchen.

Kunst muss die Meinungen spalten und für kontroverse Gespräche sorgen, sich nicht in der ästhetischen Funktion verlieren,  bis die Zündungsphase  erreicht ist, obwohl die Ästhetik kein Hindernis ist, aber, wenn zu wichtig wird, auch blenden kann. Ästhetik kann auch Menschen erreichen, aber nicht mit künstlerischem Inhalt.

Picasso berührte mich stark auf einer unbewussten Ebene. Deswegen versuche ich nicht unbedingt herauszufinden wieso. Es gibt sicherlich Gründe die im Verborgenen besser aufbewahrt sind, so verlieren sie nicht ihre Faszination.