Mirela Halitzki
Bildkunst. Wortkunst.

Wie der Apfel zur Mitte der Welt wird
Egoismusdrang und Bedürftigkeit füllen und leeren im Akkord die Ramschsilos", so meine Erkenntnis, die mich dazu geleitet hat, das Bild mit dem Titel „Sozial-Tourismus“ zu fertigen. Jeder Mensch trägt in sich seine eigene Geschichte, mit dem Recht in seiner Persönlichkeit  wahrgenommen zu werden und jeder Mensch trägt die Gesellschaft in sich. Das soll mein Apell sein, an diejenigen die pauschal und bedenkenlos Menschen bewerten und über sie urteilen.

In den Favelas zeigt sich Rio von seiner rauen Seite. Wegen der Fußball-WM ging Rio mit Druck vehement dagegen, hat dabei viele Favelas platt gemacht und dabei deren Bewohner vertrieben. Die Sonne in Rio scheint hell und goldig auf die Dächer von den Baracken, aber nicht alles was glänzt ist Gold.

Zu dem 100-jährigen Jubiläum von dem Polizeirevier „David Wache“ in Hamburg, das durch die Presse thematisiert  wurde, auch mit dem häufig in den Medien auftretenden Begriff „Flatrate-Sex“ fühlte ich mich als Künstler dazu bewegt in meiner Ausstellungsthematik das Thema „Prostitution“ auch im Bezug auf „Flatrate“ -Angebot als modernes, menschliches Verramschen zu betrachten. Als Entwerten der Persönlichkeit und Würde eines Menschen, der meistens nicht aus freien Willen sondern aus Not und Leid dazu gezwungen ist, sich als Ware anzubieten, als Dienstleistungsobjekt. Das ist destruktiv und entwürdigend, die „korrekte, saubere“ Gesellschaft schaut oft nur zu.

Ich stelle auch die Rolle der Kunst in der Gesellschaft und die Kunstbewertung infrage, und rücke dadurch die Wichtigkeit der Kunst und des daraus entstehenden Dialoges in den Fokus: "Verkaufe Kunst. Träume. Illusionen. Ich brauche neue 'Air Max'.", das ist der Titel einer meinen Arbeiten.

Bei der Entstehung meiner Ausstellung benutzte ich bewusst künstlerische Mittel, die teilweise auch aus einer Entwertung entstehen, mit der Absicht, den Wert der Dinge und den Wertverlust zu analysieren. Wir werfen viel weg, auch Werte, um uns zu befreien. Wir, die Kinder dieser Zeit, die uns prägt und verändert, können keinen Halt machen wenn wir in dem Sog der Zeit wegen der erhöhten Geschwindigkeit unseren Halt verlieren.